Meine Vorbereitung

 

Ende letzten Jahres habe ich den Entschluss gefasst, mich ein Jahr lang als Missionarin auf Zeit zu engagieren.

Als Endsendeorganisation habe ich mich für die Kongregation der Franziskanerinnen Salzkotten entschieden. Sie haben mich und 13 weitere Freiwillige in insgesamt 5 Seminaren mit viel Engagement und Herzblut auf unsere Auslandseinsätze in Malawi (Afrika), Indien, Rumänien, Osttimor und in meinem Fall Indonesien vorbereitet.

 

Doch wie sieht so eine Seminareinheit eigentlich aus?

Wenn man uns MaZ`ler fragen würde, wäre die erste Antwort wahrscheinlich bei den meisten: "Viel Essen".

Zwischen den vier Mahlzeiten wurde die Zeit von den Teamern dafür aber oft bis zur letzten Minute genutzt, um uns wichtige Themen wie Rassismuskritik, Entwicklungszusammenarbeit oder sexualisierte Gewalt anschaulich näher zu bringen.

Auch zu den Fragen, wie man mit interkulturellen Unterschieden, Vorurteilen und Kommunikationsschwierigkeiten umgeht, haben wir durch Diskussionsrunden, Rollenspiele oder auch Projektarbeiten viel gelernt.

 

In einigen Bereichen - wie Rassismus oder auch Nachhaltigkeit - hat sich mein Blickwinkel dadurch stark verändert und ich freue mich jetzt umso mehr mein Jahr in Indonesien bald beginnen zu können.

Ich möchte den Menschen vor Ort auf Augenhöhe begegnen und versuchen meine Privilegien, die für mich immer als selbstverständlich galten, für mehr Toleranz und Gleichberechtigung zu nutzen.

Ich denke es ist wichtig einen Perspektivwechsel vorzunehmen und den Menschen und ihrer Kultur offen und wertschätzend zu begegnen.

Denn ab Donnerstag bin ich der ausländische Gast.

 

Trotz großartiger Vorbereitung, tollen Gesprächen und Tipps regen sich in mir nun doch Zweifel, ob ich den Herausforderungen gewachsen bin und wie ich mit dem Abschied und Heimweh klar kommen soll. 

Auch wenn diese Gedanken vorhanden und vollkommen normal sind, überwiegt die Vorfreude und Neugier.

 

In den letzten Tagen will ich jetzt noch versuchen so viel Zeit wie möglich mit meinen Freunden und meiner Familie zu verbringen, typisch deutsches Essen zu genießen, Indonesisch Vokabeln zu lernen und meinen Koffer zu packen.

 

In diesem Sinne: Sampai jumpa lagi Jerman ( Auf Wiedersehen Deutschland)